Antrag

Gründung eines Deutschen Beruflichen Austauschdienstes

Berlin, 10. Dezember 2024. Die Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ (Drucksache 19/30950, S. 218) kam 2021 zu der Empfehlung, dass bis 2030 20% der Auszubildenen eine Auslandserfahrung absolviert haben sollen. 2019 wurde in der Berufsausbildung eine Mobilitätsquote von 7% erreicht (Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung: Jahresbericht 2019, S. 10). Von den Universitäts-Absolventen im Prüfungsjahr 2018 absolvierten 18% einen Auslandsaufenthalt während ihres Studiums (Statistisches Bundesamt: Bildung und Kultur. Messung der internationalen Mobilität der Studierenden, 2020, S. 10).

Unter Berücksichtigung, dass akademische und berufliche Bildung als gleichwertig zu betrachten sind, ist die Unterrepräsentation auslandsmobiler Auszubildener im Vergleich zu den Studierenden als Missstand zu betrachten. In Zeiten des Fachkräftemangels müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden berufliche Ausbildungen attraktiver zu gestalten. Ein Mittel dazu ist die Steigerung der Mobilitätsquote unter den Auszubildenden. Die Gründung eines Deutschen Beruflichen Austauschdienstes in Anlehnung an den renommierten Deutschen Akademischen Austauschdienst ist hierbei zu forcieren. Auslandsaufenthalte von Auszubildenen leisten einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und -gewinnung. Sie steigern die Attraktivität der beruflichen Bildung, dienen der Verbesserung von Sprachkenntnissen, was für auslandsaktive Unternehmen von Interesse ist. Durch Auslandaufenthalte können ebenso besondere Fachkenntnisse oder seltene Techniken vermittelt werden. Ein Deutscher Beruflicher Austauschdienst soll als bundesweit institutionalisiertes Programm mit nachhaltiger Finanzierung aus Bundesmitteln der nationalen Koordinierung der Austauschprogramme dienen. Die bestehenden Strukturen sollen ergänzt werden, indem die vorhandenen Beratungs- und Förderangebote für Betriebe und Auszubildene in Absprache mit den entsprechenden Wirtschaftsakteuren integriert sowie ausgebaut werden und somit eine systematische Koordinierung gewährleisten. Der oft betonten Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung wird somit bezüglich Auslandsaufenthalten während der Ausbildung Rechnung getragen…

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