»Lernfreiheit –
Anspruch, Recht oder eigene Bankrotterklärung der Hochschule?«
In der deutschen Hochschullandschaft vollzieht sich seit Jahren ein tiefgreifender Wandel: Der Schwerpunkt der akademischen Lehre verlagert sich zunehmend von einer echten Lehrfreiheit hin zu einem immer diffuseren Begriff der »Lernfreiheit«. Was zunächst harmlos klingt, erweist sich bei näherer Betrachtung als Paradigmenwechsel – mit weitreichenden Konsequenzen.
Immer häufiger steht nicht mehr der Lehrende mit seiner wissenschaftlichen Arbeit im Zentrum, sondern der Student als »Kunde«. Lernen wird als konsumierbares Produkt verstanden, Forschung zur reinen Dienstleistung degradiert und Hochschulen konkurrieren weniger um Erkenntnis als um Aufmerksamkeit. Damit passen sie sich einer betriebswirtschaftlichen Denkweise an, die den Grundsätzen universitärer Bildung widerspricht. Dieser Wandel ist nicht Fortschritt, sondern Ausdruck einer gefährlichen Entwicklung.
Die Wissenschaftlerinnen Prof. a. D. Dr. Heike Egner und Prof. Dr. Anke Uhlenwinkel setzen sich eingehend mit dem Begriff der »Lernfreiheit« auseinander, erläutern seine bemerkenswerte Genese und zeigen auf, warum er in seiner gängigen Auslegung einer faktischen Bankrotterklärung der Hochschulen gleichkommt. Welche Tragweite dieser Begriff tatsächlich besitzt, und inwieweit er Fehlentwicklungen verschleiert, möchten wir in dieser Veranstaltung erörtern.
PROGRAMM
19.00 Uhr
Begrüßung, Einführung und Moderation
Nicole Höchst MdB
Podiumsdiskussion
Wissenschaftsfreiheit oder Freiheit von
Wissenschaft Referenten
Prof. a.D. Dr. Heike Egner
Ehemalige Professorin für Geographie und Regionalforschung
an der Universität Klagenfurt; freie Wissenschaftlerin zu den
Themen Gesellschaft-Natur, Mensch-Umwelt und Hochschulpolitik
Prof. Dr. Anke Uhlenwinkel
Professorin für Didaktik der Geografie und Wirtschaftskunde
an der Universität Salzburg
21.30 Uhr
Zusammenkunft und Austausch
Wir laden Sie herzlich ein, mit uns gemeinsam über die Zukunft universitärer Bildung, über echte Lernfreiheit und über die Voraussetzungen lebendiger Wissenschaft zu diskutieren. Denn nur eine Hochschule, die sich wieder auf ihre Kernaufgabe besinnt – also auf Erkenntnis statt auf Domestizierung und bloßen Konsum von Wissenschaft –, wird auch in Zukunft ihre Rolle als unverzichtbare Institution einer aufgeklärten Gesellschaft erfüllen können.
Hinweis: Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung bitten wir daher um verbindliche Anmeldung bis spätestens 10.12.2025.



