Antrag

Berliner Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel jetzt nach historischem Vorbild rekonstruieren

Berlin, 4. Juni 2024. Am 22. November 2016 hob die damalige Bauministerin Dr. Hendricks im Bundestag zwei Beschlüsse des Haushaltsausschusses lobend hervor.

Einer davon hatte sich auf die Bereitstellung von 62 Millionen Euro im Bundeshaushalt 2017 für die Wiedererrichtung der Schinkelschen Bauakademie bezogen. Ein Stück Identität in Berlins Mitte könne nun wiederhergestellt werden, so die Ministerin. In einem Pressegespräch erklärte sie Anfang 2017, das Gebäude zu einem Forum machen zu wollen: „Eine rekonstruierte Bauakademie darf keine bloße Kopie des Originals werden, sondern muss eine Denk- und Kreativfabrik sein, die Wissenschaft und Kunst, Forschung und Lehre, Theorie und Praxis unter einem Dach zusammenführt.“Entscheidend ist hierbei, dass seinerzeit unausgesprochen davon ausgegangen wurde, dass Wiedererrichtung eine Rekonstruktion nach historischem Vorbild meint und die inhaltlich-programmatische Ausrichtung von der Gestalt des Gebäudes unterschieden ist. Die aktuelle Internet-Präsenz des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen (BMWSB) weist der wiederzuerrichtenden Bauakademie die Aufgabe zu: „[…] einen kulturellen Schwerpunkt in der Bundeshauptstadt [zu bilden] welcher dem historischen Vorbild verpflichtet dem gesamten Bauen gewidmet wird. Die Selbstverständlichkeit einer Rekonstruktion in ursprünglicher Gestalt und die identitätsstiftende Rolle im städtebaulichen Kupfergrabenensemble (Friedrichswerdersche Kirche, Schloss, Lustgarten, Altes Museum) kommt also knapp sieben Jahre nach dem Beschluss nicht mehr zum Ausdruck, denn der lapidaren Formulierung „historisches Vorbild“ könnte man auch mit einer Gedenktafel entsprechen.

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