Bundesregierung spielt mit dem Vertrauen in die Rentenversicherung

Bundesregierung spielt mit dem Vertrauen in die Rentenversicherung

Berlin, 10. Juni 2025. Zum 1. Juli 2025 erhalten Rentner eine Anpassung ihrer Renten um 3,74 Prozent. Zugleich ist zum Jahresbeginn das sogenannte „vorläufige Durchschnittsentgelt“ – ein Rechenwert, der unter anderem über die Bewertung von verdienten Rentenpunkten mitentscheidet – um 11,3 Prozent angestiegen. Eine derartige Lohnsteigerung hat jedoch in der Realität kaum jemand erlebt. Die auffällige Diskrepanz zwischen Rentenanpassung und „Durchschnittsentgelt“ wirft Fragen auf. Auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (Bundestagsdrucksache 21/240) hat die Bundesregierung geantwortet, es handele sich um eine „rein technisch geprägte Fortschreibung“. Einen Verbesserungsbedarf hinsichtlich Transparenz oder Nachvollziehbarkeit sieht die Bundesregierung ausdrücklich nicht: „Ein diesbezüglicher Verbesserungsbedarf ist nicht zu erkennen.“ Dazu erklärt die rentenpolitische Sprecherin der AfD-Bundestagsfraktion, Ulrike Schielke-Ziesing:

„Transparenz schafft Vertrauen – gerade in der Rentenversicherung, deren einziges Kapital das Vertrauen der Versicherten ist. Wenn dann eine außergewöhnliche Zahl wie der 11-Prozent-Sprung beim ,vorläufigen Durchschnittsentgelt‘ nicht erklärt, sondern nur auf Nachfrage als rein ,technischer Wert‘ abgetan wird, ist das ein Angriff auf genau dieses Vertrauen. Jeder Rentner und jeder Beitragszahler hat ein Anrecht darauf zu erfahren, was mit seinem Geld passiert. Ein Verweis auf die ,Sozialversicherungsrechengrößen-Verordnung‘ (Bundesratsdrucksache 540/24) reicht nicht aus. Gerade das Sozialministerium hat die Pflicht, sich in den Dienst der Versicherten zu stellen und den Rentnern verständlich zu erklären, warum ihre Renten langsamer steigen als die propagierten Werte zum ,Durchschnittsentgelt‘. Es gilt: Ohne Transparenz gibt es kein Vertrauen.“

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