Antrag

Christenverfolgung in Afghanistan ächten – Druck auf das Talibanregime erhöhen

Berlin, 2. Juli 2024. Die Lage für Christen in Afghanistan war seit jeher prekär, aber mit der Herrschaftsübernahme der Taliban hat sie sich nochmals deutlich verschlechtert. Laut der Menschenrechtsorganisation Open Doors war Afghanistan 2022 erstmals das gefährlichste Land der Welt für Christen. Deren Zahl beträgt nur wenige Tausend.

Sie alle sind Konvertiten und leben ihren Glauben im Verborgenen. Denn in Afghanistan wird man als Muslim geboren und der Abfall vom Glauben ist mit der Todesstrafe bedroht. Viele Christen sind bereits Opfer von Gewalt und Verfolgung geworden, wurden getötet oder haben das Land verlassen. Sie leben als Flüchtlinge in angrenzenden Staaten, oder sie flohen in abgelegene Gegenden des Landes. Dadurch hat sich auch ihre Bedrohung im Verfolgungsindex von Open Doors verbessert, weil sie dort weniger Gewalt ausgesetzt sind.2 Ansonsten sind sie weiterhin extremer Verfolgung ausgesetzt. Deutschland blickt zurück auf einen zwanzigjährigen Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. In gemeinsamer Arbeit mit Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen wurde versucht, dem Land ein sichereres und moderneres Antlitz zu geben. Eine Hinwendung zu rechtsstaatlichen Prinzipien und mehr Menschenrechten war das Ziel. Dafür starben 59 Bundeswehrsoldaten, und 17,3 Milliarden Euro wurden ausgegeben. Die Bilanz ist ernüchternd. Die vom Westen geförderte afghanische Zivilgesellschaft existierte nicht, bzw. sie war nur eine als vom Westen bezahlte Afghanen. Die Machtübernahme der Taliban am 15. August 2021 vollzog sich ohne organisierten militärischen Widerstand. Das Land bleibt eine vormoderne Stammesgesellschaft, die westliche Einflüsse strikt ablehnt.

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