Antrag

Die Wiederaufbauleistung der Trümmerfrauen mit einer Gedenkstätte würdigen

Berlin, 6. Juli 2023.

Es waren die Trümmerfrauen, die unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Welt- kriegs den Grundstein für den Wiederaufbau der zerstörten Städte Deutschlands gelegt haben. Sie klopften Mörtel von Steinen, aus denen Baumaterial wurde, und trugen damit ihren Teil dazu bei, dass der Kriegsschutt abgetragen werden konnte und die oftmals weiträumig zerstörten Städte allmählich wieder bewohnbar wur- den. Der erste Bundespräsident Theodor Heuss verlieh deshalb 1952 32 Trüm- merfrauen das Bundesverdienstkreuz, deren Beitrag zum Wiederaufbau die noch junge Bundesrepublik Deutschland stellvertretend für alle anderen Frauen würdi- gen wollte (www1.wdr.de/stichtag/stichtag5678.html). Im Weiteren ist hier auch die einstige 50-Pfennig-Münze zu nennen, mit der auch an die Trümmerfrauen erinnert werden sollte (bankenverband.de/blog/die-erste-frau-auf-einer-munze/).

Seit einiger Zeit indes hat sich im öffentlichen Diskurs ein neues Narrativ etab- liert, das zunehmend zur dominierenden Betrachtungsweise im Hinblick auf die Rolle der Trümmerfrauen wird. Dieses Narrativ dekonstruiert die Rolle der Trüm- merfrauen bei der Beseitigung der Schuttberge als „Mythos“ (vgl. hierzu zum Beispiel Marita Krauss: Trümmerfrauen. Visuelles Konstrukt und Realität, in: Gerhard Paul [Hrsg.]: Das Jahrhundert der Bilder, Bd. 1: Bildatlas 1900 bis 1949, Göttingen 2009, S. 738–745; Nicole Kramer: Ikone des Wiederaufbaus. Die „Trümmerfrau“ in der bundesdeutschen Erinnerungskultur, in: Jörg Arnold / Diet- mar Süß / Malte Thießen [Hrsg.]: Luftkrieg. Erinnerungen in Deutschland und Europa, Göttingen 2009, S. 259–276; sowie Leonie Treber: Mythos Trümmer- frauen. Von der Trümmerbeseitigung in der Kriegs- und Nachkriegszeit und der Entstehung eines deutschen Erinnerungsortes, Essen 2014).

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