Antrag

Waldschutz im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit

Berlin, 9. Mai 2023. Der Zustand der Wälder ist weiterhin weltweit besorgniserregend. Laut dem Waldbericht 2020 der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO (Food and Agriculture Organization) liegt der jährliche globale Waldverlust bei 10 Millionen Hektar Wald, etwa ein Drittel hiervon sind Primärwälder. Die Entwaldung und Walddegradation findet überwiegend in den Tropen und Subtropen statt. Die Zerstörung und Schädigung von Primärwäldern führt zu einem unwiederbringlichen Artenverlust, weil etwa 70 Prozent der weltweiten Arten in den sogenannten Megadiversitätsländern der Tropen und Subtropen und hier in erster Linie in den Tropenwäldern leben. Diese Wälder spielen eine besondere Rolle bei der Aufrechterhaltung der regionalen und globalen atmosphärischen Zirkulation, der Bereitstellung von Wasser und Ökosystemleistungen wie dem Schutz der Böden. Die zunehmende Entwaldung hat erhebliche Auswirkungen auf Mensch und Tier. Lebensunterhalt und Einkommen von etwa 250 Millionen Menschen, die in Wäldern und Savannengebieten leben, hängen von diesen Ökosystemen ab – viele von ihnen gehören zu den ärmsten Landbewohnern der Welt.

Auch leben achtzig Prozent der Landtiere und -pflanzen in Wäldern. Sie sind durch Abholzungen massiv bedroht. Die Ursachen für die Entwaldung sind vielfältig und reichen von illegalem Holzeinschlag bis hin zum zunehmenden Anbau von Biomasse für die Herstellung von Biokraftstoff. In Entwicklungsländern korreliert das Bevölkerungswachstum mit der hohen Entwaldungsrate. Daher schreitet der Waldverlust in diesen Partnerländern voran, obwohl die Bundesregierung zahlreiche globale Waldschutzprojekte finanziert. Entwaldung und Armut stehen in unmittelbarem Zusammenhang und dürfen nicht isoliert voneinander betrachtet werden

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