Antrag
Wohnen bezahlbar machen – Wärmewende stoppen
Berlin, 14. November 2024. Im Jahr 2023 wurden der Bau von 260.100 Wohnungen genehmigt. Das ist nachAngaben des Statistischen Bundesamtes der niedrigste Stand seit 2012. Demnach war der Rückgang bei Ein- und Zweifamilienhäusern besonders stark. Dieser Trend setzt sich im Jahr 2024 nahtlos fort. So sank die Zahl der Baugenehmigungen in diesem Jahr im Januar um 23,5% und im Februar um 18,3% jeweils gegenüber dem Vorjahrjahresmonat. Dieser dramatische Rückgang ist ein Frühindikator für den Wohnungsbau im Jahr 2024 und darüber hinaus. Bereits 11% der Bevölkerung in Deutschland leben in überbelegten Wohnungen, sogar 16% sind es in Städten. Auf absehbare Zeit ist keine Besserung auf dem Wohnungsmarkt von der Angebotsseite in Sicht.
Ein wesentlicher Grund für die sinkenden Zahlen der neu gebauten Wohnungen sind die gestiegenen Baukosten. Getrieben werden diese auch durch die immer strengeren energetischen Vorgaben. Seit der Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 sank der Energiebedarf der Gebäude zwar beständig, aber die dem gegenüberstehenden Kosten stiegen überproportional. Im Bauforschungsbericht der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen5 wurde schon 2019 der Mehraufwand für die verschiedenen Energiestandards untersucht. Im Fokus standen die Energiestandards EH70, EH55 und EH40. Als Bezugsgröße dienten auch die Werte der Wärmeschutzverordnung aus dem Jahr 1995 und der EnEV 2014 und 2016. Es zeigt sich, dass den steigenden Kosten immer geringere Einsparungen an Energie gegenüberstehen. So stiegen die Mediankosten beim Bauen nach Standard EH70 zu EH55 um 93 €/m² bei einer Energieeinsparung von lediglich 5 kWh/m² im Jahr.
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