Beabsichtigte Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria umgehend stoppen
Beabsichtigte Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria umgehend stoppen

Allein das Berliner Ethnologische Museum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) beherbergt rund 500 Objekte aus dem historischen Königreich Benin, darunter etwa 400 Bronzen. Es handelt sich damit um eine der größten Benin-Sammlungen der Welt (vgl. Patrick Bahners: Das entleerte Museum, FAZ, 19. Juni 2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/kommentar-zur-herausgabe-der-benin-bronzen-17396916.html).
Der drohende Verlust eines so substanziellen Teiles der Afrika-Sammlungen des Ethnologischen Museums Berlins, dessen Wert auf eine Millionensumme im zwei- oder dreistelligen Bereich zu taxieren ist, ist das Ergebnis verfehlter kulturpolitischer Weichenstellungen. Er beruht auch auf einer einseitigen Expertise einzelner Wissenschaftler. Ihnen wird in den Leitmedien und seitens der Politik allerdings so viel Aufmerksamkeit gezollt, dass deren Auffassung zur dominanten Meinung in dieser Frage werden konnte. Abweichende Meinungen (wie z. B. die von Bruce Gilley: Verteidigung des deutschen Kolonialismus, Waltrop 2021) werden nicht gehört oder sehen sich gleich in den Ruch gestellt, koloniales Unrecht rechtfertigen zu wollen. Ein derart hegemonial geführter Diskurs führt zwangsläufig dazu, dass es zu Ausblendungen relevanter Fakten kommt, die im konkreten Fall in eine ausgewogene Urteilsbildung Eingang hätten finden müssen. So konnte sich ein holzschnittartiges Narrativ durchsetzen, bei dem auf der einen Seite plündernde britische Kolonialschergen stehen und auf der anderen deren friedliebende Opfer, die überfallenen Benin-Krieger. Mit den historischen Gegebenheiten hat diese Darstellung indes sehr wenig zu tun.
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