Pressemitteilung

Beatrix von Storch: Giffey hat kein Interesse an Aufklärung von staatlich unterstütztem sexuellen Kindesmissbrauch

Berlin, 3. Juli 2020. Während Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) ein Reformpaket im Kampf gegen Kindesmissbrauch angekündigt hat, lehnt das SPD-geführte Bundesfamilienministerium die Aufklärung von staatlich unterstütztem sexuellen Kindesmissbrauch ab. Das ergab die Antwort auf eine Anfrage der stellvertretenden AfD-Fraktionsvorsitzenden Beatrix von Storch.

Die Parlamentarische Staatssekretärin Caren Marks (SPD) der Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat auf eine schriftliche Frage von MdB Beatrix von Storch (AfD) an die Bundesregierung (6/373), ob diese Studien bzw. Projekte zur Aufklärung des „Kentler-Experiments“ plane, initiiere oder unterstütze, eine negative Antwort erteilt: „Die Bundesregierung plant, initiiert oder unterstützt derzeit keine Studien bzw. Projekte zur Aufklärung des sog. ‚Kentler-Experimentes‘.“ Bei dem Berliner „Kentler-Experiment“ wurden Jugendliche, gefördert vom Berliner Senat, bewusst an pädophile Pflegeväter vermittelt. Vordenker und Organisator dieses sog. Kentler-Experimentes war der Sozialpädagoge Helmut Kentler. Es verdichten sich Hinweise, dass Kentler über Berlin hinaus ein Netzwerk pädophiler Pflegeväter aufgebaut hat – ebenfalls mit Bezügen zur öffentlichen Verwaltung und zu Wissenschaftseinrichtungen. Für den über drei Jahrzehnte andauernden staatlich unterstützten sexuellen Kindesmissbrauch in Berlin wurden dessen Opfer bis heute vom Berliner Senat nicht entschädigt.

Zur Antwort von Giffeys PStS Marks erklärt Beatrix von Storch, stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag:

„Dass die Bundesregierung ‚derzeit‘ keine Projekte oder Studien zur Aufklärung der pädophilen Machenschaften Helmut Kentlers fördert oder plant, ist skandalös. Schließlich meldet sich der ‚Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Missbrauchs‘ der Bundesregierung sonst zu vielen anderen Fragen von Missbrauch vernehmlich zu Wort, auch zu denen außerhalb staatlicher Verantwortung (in Kirchen, Sportvereinen etc.).

Ausgerechnet beim sogenannten Kentler-Experiment, diesem Missbrauchsskandal in staatlicher Regie, weigert sich der Missbrauchsbeauftragte, seine Aufgabe wahrzunehmen. Und das, obwohl seine Zuständigkeit längst klar ist. Denn Kentler war weit über Berlin hinaus ein bundesweit vernetzter Pädophilen-Aktivist. Je mehr über Kentlers Kontakte bekannt wird, desto mehr wird die bundesweite Dimension seines Missbrauchsunwesens deutlich. Bei der Aufarbeitung dieses Skandals darf sich die Bundesregierung nicht aus der Verantwortung schleichen. Hier muss der ‚Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Missbrauchs‘ eine führende Rolle übernehmen. Denn vom Berliner Senat ist leider weiterhin Verschleierung und Verzögerung statt rückhaltloser Aufklärung zu befürchten.“

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