Antrag

Ernährungssouveränität und Ernährungssicherheit afrikanischer Staaten als präferiertes Ziel deutscher Entwicklungszusammenarbeit

Berlin, 27. September 2022. Die Corona-Krise und der andauernde Ukraine-Konflikt stellen die Welt vor enorme Herausforderungen. Sichtbar wird dies an Rohstoff- und Lieferengpässen für eine Vielzahl von Produkten sowie dem Zusammenbruch von globalen Lieferketten in einer Vielzahl von Staaten. Der Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine hat eine zuvor schon bestehende Problematik abermals verschärft. Auch der Selbstversorgungsgrad westlicher Industrienationen im Bereich der Nahrungsmittel nimmt ab. Hier kann mittlerweile konstatiert werden, dass diese in einem nicht unerheblichen Maße von Nahrungsmittelimporten in Abhängigkeiten geraten, um den eigenen Bedarf ihrer Bevölkerung zu decken. Die Russische Föderation und die Ukraine gehören für viele Länder Afrikas zu den Hauptlieferanten für Grundnahrungsmittel wie Weizen und Mais. Das Welternährungsprogramm warnt, dass, bedingt durch den Exportstopp, in den kommenden Monaten viele Menschen Nahrungsmittelhilfen in Afrika benötigen werden. Besonders betroffen sind die Länder Ostafrikas. Dschibuti, Kenia, Somalia und Äthiopien.

Hinzu kommen immer wieder gewaltsam ausgetragene Konflikte, Korruption, schlechte Regierungsführung und die weltweit anziehende Inflation, die dafür sorgen, dass Afrika im Dauerkrisenmodus verharrt. Hier tritt ein weiteres strukturelles Defizit einer seit sechzig Jahren andauernden, fragmentierten und ideologisierten Entwicklungspolitik zutage. Die über diesem Zeitraum praktizierte Entwicklungspolitik hat trotz enormen Einsatzes finanzieller Mittel und Personal nicht dazu geführt, dass die afrikanischen Staaten eine Resilienz gegen aufkommende und bestehende Krisen aufgebaut haben.

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