Antrag

Lehrer effektiv entlasten

Berlin, 14. September 2023. Deutschlands Lehrer sind überlastet. Der Fachkräftemangel bei Lehrkräften und die Mehrbelastung durch fachfremde Aufgaben führen zu einer Überbeanspruchung der deutschen Lehrerschaft. Viele Lehrer verlassen daher frühzeitig ihren Beruf oder steigen auf Teilzeitlösungen um, wodurch sich die Personallücke weiter vergrößert, was zu einer Abwärtsspirale führt. Nicht einmal 60% der Lehrer im Schuljahr 2021/22 arbeiteten in Vollzeit (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/02/PD23_N008_742.html). Nur 25% der Lehrer, die 2017 in den Ruhestand gingen erreichten die gesetzliche Regelaltersgrenze (https://www.news4teachers.de/2019/05/ein-alarmsignal-immermehr-lehrer-scheiden-vor-dem-erreichen-der-gesetzlichen-altersgrenze-ausdem-dienst/). Um Deutschlands Zukunft als Bildungsnation zu bewahren und den Schülern eine angemessene Schulausbildung zu garantieren, müssen Deutschlands Lehrer entlastet werden. Die Erhöhung der Anzahl an Lehrern in Vollzeit und die Reduzierung der Anzahl an Lehrern, die vorzeitig aus dem Schuldienst ausscheiden, sind ein effektives Mittel zur Bekämpfung des Lehrermangels.

Das kann nicht allein im Verantwortungsbereich der Länder liegen. Auch beim Digitalpaket war es dem Bund möglich trotz des Bildungsföderalismus ein Budget zweckgebunden zur Verfügung zu stellen. Allein in Brandenburg werden im kommenden Schuljahr 1880 neue Lehrkräfte gebraucht, die nicht zu finden sind. (http://nachrichten.btg/index.php/news/perma/ID/6398cd2ca08a1d182aa490d16442676d/type/tnews/high lighting/1). In Bayern muss jede 10. Schulstunde aufgrund Lehrermangels ausfallen (http://nachrichten.btg/index.php/news/perma/ID/413216e4bc24bae2552016c8a114b4d8/type/tnews/high lighting/1).In Sachsen-Anhalt müssen Lehrer ab März 2023 bis zum Schuljahr 2027/28 wöchentlich eine Stunde zusätzlich arbeiten (http://nachrichten.btg/index.php/news/perma/ID/1d729d8f2fa25ad722819510a4d32497/type/tnews/highlighting/1). In Mecklenburg-Vorpommern werden bis 2030 über die Hälfte der Lehrer altersbedingt aus ihrem Dienst ausscheiden (http://nachrichten.btg/index.php/news/perma/ID/4d2b9897193bd1de95db2133e6ba4912/type/tnews/hig hlighting/1). Die Politik der Bundesregierung bedingt eine unkontrollierte Erhöhung der Schülerzahlen und damit einen höheren Bedarf an Lehrern. Gegenwärtig sind es vor allem Schüler aus der Ukraine, die für zusätzlichen Bedarf sorgen. Inzwischen wurden mehr als 200.000 geflüchtete ukrainische Schüler an deutschen Schulen aufgenommen. Allein in Nordrhein-Westfalen rund 40.000; in der Bundeshauptstadt 7.000. Über die Hälfte der Schulen sieht keine Möglichkeiten mehr, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Ohne das zusätzliche Engagement der deutschen Lehrerschaft wäre die Situation noch dramatischer. In jeder fünften Schule mit ukrainischen Schülern haben Lehrer in Teilzeit ihre Stunden aufgestockt; in jeder zehnten Schule sind pensionierte Lehrer zur Unterstützung in den Schuldienst zurückgekehrt. Um alle geflüchteten ukrainischen Schüler zu unterrichten bräuchte es zwischen 13.500 und 19.400 zusätzlicher Lehrer (https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/ukraine-wie-schulen-gefluechtete-kinder-aufnehmen/).

Zum Antrag

Ähnliche Inhalte