Pressemitteilung
Marc Jongen/Matthias Moosdorf: Keine Sippenhaft für russische Künstler
Berlin, 02. März 2022. Am Dienstag entließ Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) Valery Gergiev als Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker. Gerade hat die Bayrische Staatsoper die Zusammenarbeit mit der Sopranistin Anna Netrebko aufgekündigt. Der Grund: Sie wollten sich nicht zu Putins Angriffskrieg äußern, sie zogen es vor, zu schweigen.
Hierzu äußert sich der kulturpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Marc Jongen, wie folgt:
„Der russische Angriff auf Ukraine ist scharf zu verurteilen und verpflichtet uns, alles zu tun, um die Lage rasch zu entschärfen. Die aktuell an russische Künstler gestellte Gretchenfrage ‚Wie hältst Du es mit Putin?‘ ist allerdings das falsche Mittel. Kunst muss auch in Kriegszeiten Kunst bleiben und darf nicht zum politischen Schlachtfeld werden. Gerade die Musik hat die Macht, Menschen und Völker über Schützengräben hinweg zusammenzuführen und an gemeinsame kulturelle Wurzeln zu erinnern, die trotz des Irrsinns des Krieges weiter bestehen bleiben. Wenn wir es ernst meinen damit, dass in diesem Krieg unsere Werte von Freiheit und Demokratie verteidigt werden, dann dürfen wir keinen Bekenntniszwang nach Art von autoritären Regimen ausüben, denn damit treten wir diese Werte selbst mit Füßen. Vergessen wir auch bitte nicht, dass wir auch nach diesem Krieg Nachbarn Russlands bleiben werden. Gegen Putin und sein völkerrechtswidriges Agieren sind alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen – Sippenhaft für russische Künstler gehört sicher nicht dazu.“
Der AfD-Bundestagsabgeordnete und Musiker, Matthias Moosdorf, ergänzt:
„Es ist empörend, dass angesichts des Dramas in der Ukraine in Deutschland demokratische Rechte außer Kraft gesetzt werden. Das Recht, zu schweigen, gilt für jeden vermeintlichen Straftäter bei seiner Festnahme, für jeden Angeklagten vor Gericht. Nicht aber für russische Künstler, die in Deutschland arbeiten. Diese Praxis verstößt nicht nur gegen die im Grundgesetz verbürgte Kunstfreiheit und sie bedeutet nicht nur die Haftung von Unschuldigen für die Fehler von Politikern. Sie lässt auch differenzierte Betrachtungen über die Ursachen dieses Drama nicht zu, der Liebe zu Land und Menschen keinen Raum, der Trauer und dem Schmerz keine Zeit. Sie folgt dem Motto von Diktaturen, nicht von Demokratien: ‚Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns!‘
Gerade hier in Deutschland geben wir vor, aus der Geschichte gelernt zu haben. Diese Praxis spricht dem Anspruch Hohn und ist zutiefst unmenschlich.“
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