Pressemitteilung

Hampel: John McCain – Abschied von einem schwierigen Freund

Der Außenpolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Armin-Paulus Hampel, zum Tod des am 25.08.2018 verstorbenen John McCain:

„Mehrfach in meiner journalistischen Laufbahn hatte ich die Ehre, eines der Schwergewichte der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik treffen zu dürfen. John McCain war für mich immer ein zuverlässiger, aber schwieriger Freund Deutschlands. Über Jahrzehnte hatte er einen maßgeblichen Einfluss auf die amerikanische Regierungspolitik, unabhängig davon, ob seine Partei den Präsidenten stellte oder nicht. McCain gehörte früh zu den Fußsoldaten des früheren US Präsidenten Ronald Reagan. Dieser (Reagan) gehöre zu den in Europa meist unterschätzten US-amerikanischen Staatslenkern, sagte er mir einmal bei einem Washington-Besuch Anfang der 2000er Jahre. Aus Überzeugung habe ich John damals zugestimmt und teile auch heute noch seine Meinung.

In anderen Punkten, bei anderen wichtigen Entscheidungen, etwa seiner Zustimmung zum Irak-Krieg, teilte ich seine Meinung nicht. Leider habe ich nie seine spätere Bewertung dieses zerstörerischen Konfliktes erfahren dürfen. Aber es war der alte John McCain der Vietnam-Veteranen, der über 5 Jahre in einem nordvietnamesischen Kriegsgefangenenlager Hunger, Krankheit und Folter erleiden musste, der er sich 2005, mit einer großen Senatsmehrheit ausgestattet, gegen die Anwendung von Folter durch US-Dienste ausgesprochen hat.

Der harte Knochen McCain – und das war er, bei Gott – hat die Sensibilität für die Schicksale der Menschen nie verloren. Das habe ich an ihm bewundert. McCain hat uns Deutsche und Europa oft kritisiert. Aber er war genauso ein verlässlicher Partner, wenn es darum ging, die gemeinsamen Interessen kämpferisch durchzusetzen. In der internationalen Diplomatie ist nichts wichtiger als Verlässlichkeit und Vertrauen. Dafür stand der streitbare und eigenwillige Parteirebell der Republikaner. Ich verneige mich vor einem amerikanischen Politiker, den man mit Recht zu den Großen zählen kann und wird.

Farewell – Ol‘ John – you did it your way!“

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