Antrag
Antisemitismus an der Wurzel bekämpfen – Die Bundesmittel für das Sonderprogramm Globaler Süden zur Aufarbeitung der postkolonialistischen Ideologie einsetzen
Berlin, 2. Juli 2024. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, der auch eine breitere Diskussion über den Zusammenhang postkolonialistischer Theorien und Antisemitismus ausgelöst hat, hat deutlich gemacht, dass es im Hinblick auf die Aufarbeitung der Kolonialzeit völlig anderer Akzente bedarf, um den kulturpolitischen Herausforderungen, die nun im Raum stehen, zu begegnen.
Das gilt gerade auch vor dem Hintergrund des „sonderbaren Schweigens“ von Teilen der deutschen Kulturszene im Hinblick auf die jüdischen Opfer des Terrorangriffs der Hamas. Dieses „Schweigen“ steht offensichtlich mit den Auswirkungen postkolonialistischer Narrative in Zusammenhang. So wurde in den Medien bereits im Streit um den postkolonialistischen Theoretiker Achille Mbembe festgestellt, dass die „Causa Mbembe“ auf ein „tieferliegendes Problem“ verweise. Gemeint war damit jener Teil der Rassismus- und Kolonialismusforschung, der sich den „Postcolonial Studies verpflichtet“ fühle; dieser sei unfähig, „Antisemitismus als Problem ernst zu nehmen“. Auf der einen Seite werde Antisemitismus nur als „eine andere Form von Rassismus“ verstanden, während auf der anderen Seite durch „die fortgesetzte, völlig unreflektierte Dämonisierung Israels antisemitische Denkstrukturen reproduziert“ würden.
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