Pressemitteilung

Hilse: Im Streit um Schwebebrücke am Königsstuhl auf Rügen zählt der Bürgerwille

Zur geplanten Schwebebrücke am Königsstuhl auf Rügen und dem damit verbundenen Bürgerentscheid teilt der umweltpolitische Sprecher der AfD-

Bundestagsfraktion, Karsten Hilse, mit:

„Der Königsstuhl bei Sassnitz ist Generationen von Deutschen als beeindruckendes Naturdenkmal bekannt und als ein unverwechselbares Stück Heimat lieb und teuer. Als Teil einer Nationalparklandschaft, die permanentem Wandel durch natürliche Einflüsse unterworfen ist, stehen die umgebenden Buchenwälder zudem als Teil  der ‚Alten Buchenwälder Deutschlands‘ in der Welterbeliste der UNESCO.

Im Streit um den Umgang mit dieser Touristenattraktion stehen verschiedene Gruppen von Bürgern gegeneinander. Die Mitglieder einer Bürgerinitiative wollen den heimatlich vertrauten Ort so gut wie möglich erhalten, wie er ist. Sie wollen keine sieben Millionen Euro für ein Verschandelung der Landschaft ausgeben. Andere – unter anderem die ansässigen Naturschutzverbände und die Nationalparkverwaltung – wollen mit einer Schwebebrücke die Besucher von einem direkten Betreten der Kreideklippe abhalten und somit die Erosion verlangsamen und sind bereit, dafür einen recht umfassenden technischen Eingriff im Nationalpark hinzunehmen. Abholzung von Bäumen und eine 60 Meter tiefe Gründung im Kreidefelsen sind notwendig. Ergebnis wäre ein weit sichtbares Bauwerk von 40 Metern Höhe auf den Kreidefelsen.

Laut Jasmunder Nationalparkverordnung sind genau solche Eingriffe verboten. Wo bleibt der Aufschrei der Nationalparkverwaltung? Im Tourismusverband scheint sich darüber hinaus die Einstellung zu halten, dass

man mit besagter Brücke einen Besuchermagneten anstellt – etwa nach dem  Motto ‚Was am Grand Canyon geht, geht bei uns auf Rügen auch‘. Über die Interessenkonflikte soll auf Betreiben der Bürgerinitiative in einem  Bürgerbegehren abgestimmt werden. Dieses Bürgerbegehren kam leider erst im zweiten Anlauf gegen die Bestrebungen der Brückenbefürworter zustande, was kein gutes Licht auf deren Demokratieverständnis wirft.

Als Partei, die großen Wert auf den Erhalt unserer natürlichen und kulturellen Heimat legt, fordern wir, dass neue bauliche Eingriffe in Nationalparks auf ein unvermeidliches Minimum beschränkt bleiben – besonders, wenn Naturdenkmäler davon betroffen sind. Als Partei der Basisdemokratie begrüßen wir das Engagement der Brückengegner, eine Abstimmung unter allen Bürgern herbeizuführen, und hoffen auf die Festigung der demokratischen Bürgerbeteiligung in Deutschland. Und als Heimatfreunde wünschen wir uns, dass auch in Zukunft Künstler vom Schlage eines Caspar David Friedrich Landschaften finden, die einen zeitweisen Rückzug der Menschen aus durchtechnisierten Kulturlandschaften erlauben.“

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