Berlin, 2. Juli 2024. 2024 jährt sich das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 zum achtzigsten Mal. An diesem Tag startete Oberst i. G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg und sein Adjutant Werner von Haeften vom Flugplatz Rangsdorf aus zum Vortrag in das Führerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg.
Das Ziel ihrer Mission war aber ein anderes: Hitler sollte bei der an diesem Tage anberaumten Lagebesprechung mittels einer Bombe getötet werden. Stauffenberg, von dem Publizisten Wolfgang Venohr als „Herz, Hirn und Faust des deutschen Widerstands“ bezeichnet, löste, offenbar in dem Glauben, Hitler getötet zu haben, nach seiner Landung auf dem Flugplatz Rangsdorf den Umsturzversuch mit dem Decknamen „Unternehmen Walküre“ aus. Die Erhebung scheiterte noch am selben Tag, nicht zuletzt deshalb, weil rasch bekannt wurde, dass Hitler das Attentat überlebt hatte. Stauffenberg und ein Teil seiner Mitverschwörer, namentlich General Friedrich Olbricht, dessen Stabschef Albrecht Ritter Mertz v. Quirnheim sowie Werner v. Haeften, wurden noch in der Nacht zum 21. Juli im Innenhof des Bendlerblocks, in dem sich heute die Gedenkstätte Deutscher Widerstand befindet, erschossen. Das Wissen um das Selbstverständnis der Verschwörer, bei denen nicht die Gesinnung, sondern das Handeln aus Verantwortung heraus im Vordergrund stand, ist heute weitgehend verblasst, was nicht zuletzt mit den Entwicklungen in den späten 1960er Jahren zusammenhängt, als ein Antifaschismus dominierend wurde, der unter anderem eine weitgehende Abkehr vom antitotalitären Konsens nach sich zog. Seitdem hat der Streit um die demokratische Gesinnung des militärischen deutschen Widerstands nicht nachgelassen, der zunehmend mit den Maßstäben des heutigen Zeitgeistes beurteilt wird.