Pressemitteilung

Protschka: Bedarfsgerechte Pflanzenernährung in der Landwirtschaft sicherstellen

Berlin, 24. August 2020. Die europäische Chemikalienagentur (ECHA) aus Finnland beabsichtigt, den seit über 100 Jahren bewährten Pflanzendünger Kalkstickstoff durch das EU-Parlament in Brüssel verbieten zu lassen und damit auch in Deutschland.

Der agrarpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Stephan Protschka, erklärt dazu:

„Wir betrachten mit großem Unmut, dass der Einsatz dieses traditionellen Düngemittels, welches jahrzehntelang sehr erfolgreich als Ergänzung zu organischem Dünger mit guten Ergebnissen von Landwirten verwendet wird, bedroht wird. Es kann nicht sein, dass diese gute fachliche Praxis unserer Landwirte von Politik und Wissenschaft derart in Frage gestellt wird. Das Anhörungsverfahren endet am 24. August 2020, was unter Umständen auch das Aus für den Einsatz von Kalkstickstoff bedeuten könnte.

Die von der ECHA vorgetragenen Bedenken, dass ein Verbot von Kalkstickstoff sich positiv auf die Qualität von Gewässern und Böden auswirken würde, ist nicht zu hundert Prozent tragbar. Landwirte müssten gezwungenermaßen auf andere Dünger und zusätzliche Pflanzenschutzmittel zurückgreifen, um gleichbleibende Qualität und Erträge von wertvollen Nahrungsmitteln erhalten zu können. Durch den Einsatz anderer Stickstoffdünger könnte sogar mehr Nitrat ausgewaschen werden und in das Grundwasser gelangen, ebenso könnten die ersatzweise eingesetzten Pflanzenschutzmittel sich negativ auf Nicht-Zielorganismen auswirken. Insofern kann überhaupt nicht sicher vorausgesagt werden, dass sich die Umweltbilanz durch ein Verbot verbessern würde.

Vielmehr ist Kalkstickstoff einer Langzeitstudie der TU München zur Folge ein geeignetes Mittel, um die mikrobiologische Aktivität des Bodens zu fördern. Es wurde bis heute auch keine einzige umweltschädigende Wirkung des Einsatzes von Kalkstickstoff in der Landwirtschaft beobachtet oder gemeldet.

Eine weitere Verschärfung der bereits 2019 in Kraft getretenen Düngeverordnung, welche ohnehin schon schädliche Wirkungen für die deutsche Landwirtschaft darstellt, könnte zu gravierenden Mindererträgen in der Landwirtschaft führen. In Anbetracht der wirtschaftlich unsicheren Zeiten von Covid-19 ist es von ausschlaggebender Bedeutung, die Ernährung unserer Bevölkerung ausreichend sicherzustellen. In der jüngsten Vergangenheit zeigte sich, dass die Versorgungssicherheit in Deutschland keine Selbstverständlichkeit mehr ist.

Es ist zu befürchten, dass die zunächst für 36 Monate vorgesehenen Anwendungsbeschränkungen als Einstiegshilfe für ein endgültiges Verbot für den Einsatz von Kalkstickstoff und auch weiteren Düngemitteln genutzt wird. Das Vertrauen der Landwirte in die Behörden darf durch eine derart gezielt-zerstörerische Absicht gegen den Ackerbau nicht weiter beschädigt werden.

Wir als AfD-Fraktion fordern deshalb hiermit alle verantwortungsbewussten Politiker in Deutschland, sofern ihnen was an der Landwirtschaft und der ausreichenden Versorgung der Bevölkerung mit Qualitäts-Lebensmitteln liegt, dazu auf, sich gegen diese Verbotspolitik einzusetzen. Eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen muss auch in der Zukunft möglich sein, sodass eine sichere Ernährung der Bevölkerung gewährleistet werden kann. Eine weitere Belastung durch die europäisch bevormundete Gesetzgebung ist in diesem elementaren Bereich der Versorgung nicht tragbar. Einem Verbot des Einsatzes von Kalkstickstoff in der Landwirtschaft sollte daher deutlich widersprochen werden.“

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