Antrag

Armut ehrlich benennen und wirksam bekämpfen

Berlin, 27. Juli 2023.

Deutschland ist kein reiches Land, denn seine Bürger sind nicht reich. Dies wird vor allem im internationalen Vergleich deutlich. So lag die Armutsrisikoquote von alleinstehenden Personen ab 65 Jahren in Deutschland bei 28,1 Prozent (Daten für 2021), während sie in anderen europäischen Ländern mit 19,1 Prozent (Frank- reich), 23,3 Prozent (Italien) oder 19,9 Prozent (Niederlande) wesentlich niedriger ist.1 Besorgniserregend ist dabei auch die Entwicklung im Zeitverlauf. 2006 lag die Quote für Deutschland noch bei 17,2 Prozent und hat sich seitdem stetig er- höht.

Nicht besser sieht es bei der Armutsrisikoquote von Erwerbslosen aus. Sie beträgt in Deutschland 48,1 Prozent (Daten für 2021), während der EU-Durschnitt bei lediglich 45 Prozent liegt. Länder wie Frankreich (39,9 Prozent) oder Belgien (38 Prozent) schneiden wesentlich besser ab.2

Auch die allgemeine Armutsrisikoquote in Deutschland ist beschämend hoch. Im Jahr 2021 lag sie bei 16,6 Prozent3, wobei sich die Situation mit zunehmendem Alter der Betroffenen verschlechtert. So beträgt die Quote bei Menschen über 65 Jahren 19,4 Prozent. Es wird damit gerechnet, dass die Altersarmut in Zukunft aufgrund veränderter Arbeitsbedingungen steigen wird. Dazu zählen die Zunahme von befristeten Arbeitsverhältnissen, Mini-Jobs und niedrigen Löhnen.

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