Pressemitteilung
Gminder: Angesichts der Umweltkrise in Brasilien muss das System desinternationalen Agrarhandels hinterfragt werden
Berlin, 28.08.2019. Zu den dramatischen Bränden im brasilianischen Amazonasgebiet teilt die AfD-Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, Franziska Gminder, mit:
„Nicht nur die aktuellen Brände, sondern auch die Tatsache, dass die Zerstörung der weltweiten Regenwälder und damit die Vernichtung von Biodiversität in den vergangenen Jahren trotz aller Bemühungen immer weiter vorangeschritten ist, muss für uns Anlass sein, das System des internationalen Agrarhandels jetzt noch kritischer zu hinterfragen.
Dass der bisherige Politikansatz der EU gegenüber Brasilien gescheiter ist, zeigt sich geradezu symbolhaft an Bolsonaros überraschender Ablehnung der anlässlich des G7-Gipfels in Aussicht gestellten Soforthilfe zur Waldbrandbekämpfung von rund 20 Millionen Dollar.
Da die Brandrodungen in Brasilien offenbar der Schaffung von weiteren Anbauflächen von Soja beziehungsweise der Ausweitung der Rindfleischproduktion dienen, muss das von der EU mit den Mercosur-Staaten Südamerikas auf den Weg gebrachte Freihandelsabkommen gestoppt werden.
Es kann nicht sein, dass wir zugunsten der Steigerung des Exports von europäischen Industriegütern der Einfuhr von fragwürdigen Agrarprodukten aus Südamerika weiter Tür und Tor öffnen. Stattdessen müssen wir in der Landwirtschaft verstärkt auf die Schaffung von geschlossenen Produktionskreisläufen setzen. Wenn dies gelingt, relativiert sich übrigens auch die Bedeutung der von der Bundesregierung geplanten weitere Verschärfung der Düngeverordnung, die für unsere heimische Landwirtschaft eine starke Belastung bedeuten würde.
Angesichts des Imports von Agrarprodukten wie Soja oder Rindfleisch müssen darüber hinaus zukünftig Zertifizierungssysteme entwickelt und etabliert werden, die garantieren, dass die Erzeugung dieser Produkte nicht im Zusammenhang mit der weiteren Zerstörung von Primärwäldern steht.“
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