Pressemitteilung

Harder-Kühnel: Aktuelle Umfrage deckt erhebliche Mängel bei der Bekämpfung von Kinderehen auf

Berlin, 24. September 2019. Zwei Jahre nach Inkrafttreten des „Gesetzes zur Bekämpfung von Kinderehen“ sind nur 813 gemeldete Fälle registriert und nur 10 Kinderehen aufgehoben worden. Hinzu kommen erhebliche Unterschiede in den einzelnen Bundesländern: Während in Berlin lediglich 3 Kinderehen bekannt sind, wurden in Bayern 367 Fälle registriert. Dies meldet die Organisation ‘Terre des Femmes‘, die die Umfrage durchgeführt hat. Sie weist zudem darauf hin, dass die Dunkelziffer bei Kinderehen weit höher liegt. Viele Mädchen seien nicht ausreichend über ihre Rechte informiert oder schreckten davor zurück, Behörden um Hilfe zu bitten. Zudem gäbe es oft Unklarheiten bei behördlichen Zuständigkeiten und Mitarbeiter seien für eine effektive Umsetzung des Gesetzes nicht ausreichend geschult.

Dazu erklärt die Familienpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Mariana Harder-Kühnel:

„Die massive Diskrepanz zwischen den Zahlen aus Berlin und Bayern zeigt exemplarisch, wie mangelhaft die praktische Umsetzung des Gesetzes zur Bekämpfung von Kinderehen in einigen Bundesländern ist. Für die betroffenen Minderjährigen ist das eine Katastrophe. Missstände aus patriarchal geprägten Strukturen – laut ‘Terre des Femmes‘ kommen die meisten minderjährig Verheirateten aus Syrien, Bulgarien, der Türkei und dem Irak – werden in Deutschland häufig geflissentlich übersehen oder nur nach großem Druck widerwillig und – wie im rot-rot-grün regierten Berlin – offensichtlich lückenhaft angegangen.  Man präsentiert sich lieber ‘weltoffen, bunt und divers‘, anstatt solche unhaltbaren Zustände im Interesse der Allgemeinheit und insbesondere der betroffenen Mädchen effektiv zu bekämpfen und die entsprechenden Ausmaße klar zu benennen.

Das ist ein Skandal, inszenieren sich doch gerade die linken Parteien in Deutschland immer als ‘Anwälte der Schwachen‘.

Im Interesse und zum Schutz der Opfer von Zwangs- und Kinderheirat können wir uns ein großflächiges Versagen des Staates nicht erlauben. Die beschlossenen Regeln im ‚Gesetz zur Bekämpfung von Kinderehen‘ müssen bundesweit konsequent angewendet und endlich die dafür erforderlichen finanziellen Mittel sowie geschulte Behördenmitarbeiter bereitgestellt werden. Zudem ist dringend eine bundesweite Erfassung von Frühehen und Zwangsverheiratung erforderlich.“

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