Pressemitteilung

Martin Sichert: Geburtshilfe in Deutschland flächendeckend sicherstellen, Fehlanreize beseitigen

Berlin, 9. Februar 2023. In Deutschland versorgen Hebammen in Kliniken mehr als doppelt so viele Patientinnen wie in anderen europäischen Ländern. Werdende Mütter und ihre Neugeborenen werden im Kreissaal immer öfter unzureichend versorgt. Die AfD-Bundestagsfraktion hat deshalb einen Antrag (BT-Drucksache 20/5550)

in den Deutschen Bundestag eingebracht, mit dem sichergestellt werden soll, dass durch den Aufbau neuer Krankenhausabteilungen für jede Schwangere die Erreichbarkeit einer Geburtshilflichen Abteilung innerhalb von 40 Minuten gegeben ist. Eine weitere Forderung ist die Umsetzung einer Eins-zu-Eins-Betreuung, das heißt die Betreuung einer Gebärenden durch eine Hebamme. Bei der Vergütung geburtshilflicher Leistungen sollen Fehlanreize zu unnötigen Interventionen und Pathologisierungen aus betriebswirtschaftlichen Gründen vermieden werden. Für freiberuflich tätige Hebammen in Geburtshilflichen Abteilungen soll künftig zudem eine Haftpflichtversicherung durch den Auftraggeber bestehen.

Dazu teilt der gesundheitspolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Martin Sichert, mit:

„Wir brauchen eine Willkommenskultur für Neu- und Ungeborene in Deutschland. Paare, die sich für Kinder entscheiden, die damit die Steuer- und Sozialabgabenzahler der Zukunft auf die Welt bringen, haben Anspruch auf die bestmögliche Unterstützung von Anfang an. Davon kann bisher keine Rede sein. So bedingt zum Beispiel die Betreuung mehrerer Gebärender durch eine Hebamme – statt einer regelhaften Eins-zu-Eins-Betreuung – in Deutschland eine unnötig hohe Kaiserschnittrate. Allein schon das ist nicht hinnehmbar. Die Verbesserung der Situation darf nicht an der Finanzierung scheitern. Bei der Zukunft Deutschlands, die Familien mit Kindern sicherstellen, darf nicht geknausert werden. Die bisherige Zentralisierung, das heißt die Schließung von immer mehr Kreißsälen, führt dazu, dass Frauen abgewiesen werden oder weite Wege hin zu großen Spezialabteilungen zurücklegen müssen. Ambulante Versorgungslücken führen dazu, dass ambulante Leistungen auch vor- und nachgeburtlich unnötig in stationären Einrichtungen durchgeführt werden und dort die ohnehin zu knappen Ressourcen binden. Die Haftpflichtversicherungsprämien für Hebammen steigen an und drängen Hebammen aus ihrer Tätigkeit, statt – wie es beim derzeitigen Hebammenmangel notwendig wäre – in die Tätigkeit. Unser Antrag verbessert die Situation der Hebammen und der werdenden Eltern. Er sorgt dafür, dass der Kinderwunsch vieler Familien nicht schon an den Wirrungen des bisherigen Systems scheitert.“

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