Pressemitteilung

Gehrke: Keine Kennzeichnung von Menschen – auch nicht wegen Corona

Berlin, 5. Juni 2020. Die AfD-Bundestagsfraktion lehnt jede Kennzeichnung von Menschen ab. Das gilt auch für die am Gymnasium Carolinum in Neustrelitz geübte Praxis. Dort können sich die Schüler der oberen Klassen freiwillig zweimal in der Woche auf Corona testen lassen. Wer nachweislich nicht infiziert ist, erhält eine farbliche Kennzeichnung auf seinem Namensschild und damit die Erlaubnis, sich ohne Maske auf dem Schulgelände frei zu bewegen.

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. med. Axel Gehrke, Mitglied im Gesundheitsausschuss, erklärt dazu:

„Die Kritik der AfD-Fraktion richtet sich nicht gegen die freiwilligen Tests an sich, sondern ausschließlich gegen die Kennzeichnung der nicht infizierten Schüler. Grüne Farbpunkte auf dem Namensschild greifen tief in das Persönlichkeitsrecht der Schüler ohne Punkt ein. In Zeiten einer Pandemie mag das Erfassen von Gesundheitsdaten sinnvoll sein, ihre Publizierung in Form einer für jedermann sichtbaren farblichen Markierung ist es jedoch eindeutig nicht.“

Der Mediziner Gehrke warnt auch vor den psychologischen Folgen der Schaffung von zwei nicht gleichberechtigten Gruppen an der Schule:

„Wer keinen grünen Punkt bekommt, fühlt sich logischerweise unterbewertet und stigmatisiert. Zudem besteht die Gefahr von Rivalität zwischen den Gruppen, die den Schulfrieden gefährdet. Jugendliche können in dieser Hinsicht gnadenlos sein und der gerade im jugendlichen Alter so wichtigen Entwicklung und Stärkung des Selbstwertgefühls erheblich schaden.

Bei aller guten Absicht der Schulleitung des Carolinums ist es erfreulich, dass andere Schulen dieser Idee der Kennzeichnung bisher nicht gefolgt sind. Dabei sollte es auch bleiben. Denn gut gemeint ist eben nicht unbedingt auch gut gemacht.“

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