Pressemitteilung

Pohl: Corona offenbart menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in der fleischverarbeitenden Industrie

Berlin, 11. Mai 2020. Mehr als 200 Mitarbeiter der Großschlachterei „Westfleisch“ in Coesfeld im Münsterland sind laut Behördenangaben mit dem Coronavirus infiziert (Vgl. https://www.dw.com/de/corona-ausbruch-in-coesfeld-moderne-sklaverei/a-53382903).

Dazu teilt der AfD-Bundestagsabgeordnete und stellv. Leiter des Arbeitskreises für Arbeit und Soziales der AfD-Fraktion, Jürgen Pohl, mit:

„Der Corona-Ausbruch in Coesfeld hat in drastischer Weise eine gemeingefährliche Praxis aufgedeckt. Gemeint ist die sich stark ausbreitende Krankheit miserabler Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in der Fleischindustrie – viele davon aus dem EU-Ausland.

Die skandalösen Missstände in der Branche sind seit Jahren bekannt. Selbstständige aus Osteuropa werden zu schlechten Arbeitsbedingungen in menschenunwürdigen Sammelunterkünften untergebracht. Zudem häufen sich die Wirtschaftsstraftaten in der Fleischbranche. So werden Leiharbeiter mit gefälschten Papieren, die gegenüber den Finanzämtern als Selbständige mit Werkverträgen geführt wurden, in Schlachtbetriebe geschickt.

Hierdurch wird der deutsche Fiskus um Sozialversicherungsabgaben und Steuereinnahmen in Millionenhöhe betrogen. Das Ausmaß und die Selbstverständlichkeit illegaler Tätigkeiten in der Fleischindustrie sind dabei erschreckend und fordern immer mehr menschliche Opfer.

Nur ein gesellschaftliches Umdenken kann die zerstörerische Billig-Mentalität überwinden und den perversen Praktiken in der Fleischindustrie somit ein Ende setzen. Wir müssen uns als Verbraucher endlich ehrlich machen: Nicht Corona ist hier primär das Problem, sondern die Verachtung, die den Mitarbeitern in der Fleischindustrie tagtäglich entgegengebracht wird.

Als AfD-Fraktion fordern wir unverzüglich eine gerechte Entlohnung sowie die Gewährleistung menschenwürdiger und hygienischer Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeiter in der deutschen Fleischindustrie, ohne die die Versorgung der Bevölkerung mit Fleischwaren gefährdet wäre.“

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