Pressemitteilung

Schlund: Inzidenzwert als Kriterium für Corona-Maßnahmen untauglich

Berlin, 27. Mai 2021. In der öffentlichen Anhörung des Unterausschusses Covid-19-Pandemie, dem Parlamentarischen Begleitgremium zur Covid-19-Pandemie, am Donnerstag, haben verschiedene Sachverständige die Anwendung des Inzidenzwertes der gemeldeten SARS-CoV-2-Infektionen als Parameter in der Pandemiebekämpfung deutlich kritisiert.

So wurde beklagt, dass die Sieben-Tage-Meldeinzidenz eine ungenaue Erhebung mit systematischer Verzerrung ist und dass die in der Gesamtbevölkerung gemessene Inzidenz ein unspezifischer Parameter ist, der von der Zahl der Getesteten Personen abhängt. Bezüglich der entsprechenden Schwellenwerte für das Ergreifen von Maßnahmen war sogar von Willkür die Rede.

Dabei werden von Experten bereits seit geraumer Zeit geeignetere Parameter empfohlen. Die Zahl der durch Covid-19 bedingten Neuaufnahmen auf den Intensivstationen wäre ein Beispiel dafür. Aber auch noch weiter differenzierte Kriterien wurden in der betreffenden Anhörung diskutiert. Es wurde zudem auch die Nützlichkeit multidisziplinärer Expertengruppen betont, um neben dem Infektionsgeschehen auch die Kollateralschäden der Gegenmaßnahmen gesamtgesellschaftlich abwägen zu können.

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Robby Schlund, Mitglied im Gesundheitsausschuss, sagt dazu:

„Schon im Oktober letzten Jahres wurde in einer Anhörung zur Teststrategie darauf aufmerksam gemacht, dass die absoluten Werte der Meldeinzidenz hoch problematisch sind. Mindestens ebenso lang kritisiert die AfD-Fraktion im Bundestag die Handhabung des Inzidenzwertes in der Corona-Krise. Die Kritik ist also nicht neu. Trotzdem wurden die absoluten Inzidenz-Schwellenwerte ins Infektionsschutzgesetz geschrieben und dort stehen sie bis heute. Wir fordern die Bundesregierung auf, dem Rat der Sachverständigen umgehend zu folgen und tauglichere Parameter anzuwenden. Die Vorschläge dazu liegen auf dem Tisch.“

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