Pressemitteilung

Witt: Blindes Vertrauen der Regierung in Experten – Schulschließungen fragwürdig

Berlin, 27. Mai 2020. Die Studie der Berliner Charité, der zufolge Kinder eine ähnlich hohe Corona-Viruslast wie Erwachsene tragen, führte zum kurz entschlossenen und langfristigen Shutdown des deutschen Schulsystems. Nun gerät diese Studie international zunehmend in die Kritik. Renommierte Wissenschaftler, u.a. Professor Leonhard Held vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich oder Wirtschaftsprofessor Jörg Stoye von der Cornell University in New York, weisen auf eklatante Interpretationsfehler des Teams um Professor Christian Drosten hin. Weder sei die Auswahl der Probanden repräsentativ und in der Anzahl aussagekräftig gewesen noch sind die Forschungsergebnisse richtig. Im Gegensatz zu Drosten erklärt Professor Dominik Liebl von der Universität Bonn, die mittlere Viruslast der Altersgruppe Kindergarten sei um 86 Prozent niedriger als die mittlere Viruslast der Altersgruppe der Älteren. Demzufolge erweist sich der Shutdown der Kindertagesstätten und des gesamten Bildungssystems als Fehlentscheidung der Regierung und wäre aus wissenschaftlicher Sicht nicht nötig gewesen.

Uwe Witt, Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, sieht sich durch diese Kritik bestätigt:

„Die Regierung hat sich in der Coronakrise durch hektischen Aktionismus nicht mit Ruhm bekleckert und viele Entscheidungen getroffen, die für den Bürger nicht nachvollziehbar sind. Die kritische Sicht der internationalen Wissenschaftler macht erneut deutlich, dass sich die Regierung Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn vor den Karren ihrer Experten des Robert-Koch-Instituts und der Berliner Charité haben spannen lassen. Nach wochenlanger Untätigkeit wurde in blindem Gehorsam über jedes Stöckchen gesprungen, dass der Regierung hingehalten wurde. Egal, ob dabei Maßnahmen von gestern revidiert und heute das genaue Gegenteil beschlossen wurde.

Über die Folgen für deutsche Schüler haben sich weder Regierung noch Wissenschaftler Gedanken gemacht.

Ein de facto Unterrichtsausfall über ein Vierteljahr ist weder von den Lehrkräften noch von den Schülern zu kompensieren.

Nicht vermittelter Unterrichtsstoff sowie eine nicht gewährleistete beziehungsweise auf fairen Maßstäben fundierte Beurteilungssituation hinterlassen einen ganzen Schuljahrgang in einem unplanbaren Zustand. Nicht nur dass diese Defizite nicht aufholbar sind, aufgrund der Hygienestandards wird ein geregelter Unterricht bis ins nächste Schuljahr kaum vorstellbar sein.“

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