Pressemitteilung
Schlund: Erforschung neuer COVID-19-Therapeutika unzureichend gefördert
Berlin, 4. Februar 2021. In einer Studie des Professors Jochen Bodem vom Institut für Virologie und Immunbiologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wurde der Nachweis erbracht, dass das Medikament Fluoxetin das SARS-CoV-2 bereits in einer sehr geringen Konzentration hemmt.
Auf die Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion an die Bundesregierung zum Thema „Fluoxetin und Remdesivir – im Einsatz gegen COVID19“ fielen die Antworten sehr spärlich und ernüchternd aus. Obwohl die Wirksamkeit durch die genannte Studie nachgewiesen wurde, werden von Seiten der Bundesregierung aktuell keine Bestrebungen unternommen, die Forschungen zu diesem medikamentösen Therapieweg zu unterstützen. „Kliniker, die an der Durchführung einer klinischen Prüfung zur Wirksamkeit von Fluoxetin zur Bekämpfung von COVID-19 interessiert sind, können sich mit einem Studienkonzept zur wissenschaftlichen Beratung an das BfArM wenden.“ und weiter „Die Bundesregierung beabsichtigt derzeit nicht, fluoxetinhaltige Arzneimittel zur Therapie von COVID-19 zentral zu beschaffen.
Neben dem Medikament Fluoxetin gibt es noch das Antiparasitikum Ivermectin. Australische Wissenschaftler beobachteten, dass Ivermectin SARS-CoV-2 in einem Zellmodell innerhalb von 48 Stunden fast vollständig eliminierte. Eine entsprechende Anfrage wurde bereits durch die AfD-Bundestagsfraktion an die Bundesregierung gestellt. Auf die Frage, ob die Bundesregierung aktuell die Erforschung von Ivermectin als mögliches COVID-19-Therapeutikum erforscht, antwortete die Bundesregierung, dass die Erforschung von Ivermectin als mögliches COVID-19 Therapeutikum weder vom Bundesministerium für Bildung und Forschung noch vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wird.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kündigte Anfang 2020 an, 150 Millionen Euro in die Erforschung neuer COVID-19-Therapeutika zu investieren und ein „Netzwerk Universitätsmedizin“ zu gründen, doch bisher ohne Ergebnis. Dazu teilte die Bundesregierung mit: Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) hat zum Ziel, Maßnahmenpläne, Diagnostik- und Behandlungsstrategien der deutschen Universitätskliniken zusammenzuführen und auszuwerten, um zu einer möglichst optimalen Versorgung der COVID-19-Erkrankten beizutragen. Bis zum 30. Dezember 2020 sind durch das NUM 28,89 Millionen Euro verausgabt worden.
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Robby Schlund, Mitglied des Gesundheitsausschusses, sagt dazu:
„Neben der Förderung in der Impfstoffforschung fordern wir eine Unterstützung der medikamentösen Therapiemöglichkeiten und eine stärkere internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit. Dies betrifft vor allem die Länder und Regionen, wo bezüglich der Impfstoffe bereits geforscht wird, frei von ideologischen Bewertungen. Es kann nicht sein, dass für die Erforschung von Maßnahme- und Behandlungsplänen im Rahmen von COVID19 in einem Jahr nicht mal 20 Prozent der bereitgestellten Gelder in entsprechende Erforschungen investiert wurden.“
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